Helmkopfgecko – Steckbrief und alles Wichtige zur Haltung & Pflege von Tarentola chazaliae

Der Helmkopfgecko zählt inzwischen zu den beliebtesten Gecko-Arten im Bereich der Terraristik. Das liegt nicht zuletzt auch an seinem besonderen Aussehen und den vergleichsweise einsteigerfreundlichen Anforderungen bezüglich seiner Haltung. In diesem Artikel möchten wir den Helmkopfgecko, der die wissenschaftliche Bezeichnung Tarentola chazaliae trägt, genauer vorstellen und Tipps für eine möglichst artgerechte Haltung geben.

Steckbrief: Helmkopfgecko

Helmkopfgecko-Steckbrief
Wissenschaftliche Bezeichnung Tarentola chazaliae (früher: Geckonia chazaliae)
Englische Bezeichnungen Helmethead Gecko, Helmeted Gecko
Klasse Reptilien (Reptilia)
Ordnung Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie Blattfingergeckos (Phyllodactylidae)
Gattung Mauergeckos (Tarentola)
Verbreitungsgebiet Südmarokko, Westsahara, Mauretanien, Senegal
Lebensraum Fels- und Steinwüsten in Küstenregionen
Lebenserwartung bis 10 Jahre
Größe bis etwa 10 Zentimeter
Gewicht etwa 20 Gramm
Ernährung Insekten
Fressfeinde
  • Schlangen
  • Greifvögel
  • Raubtiere
Aktivität nacht- und dämmerungsaktiv
Haltung Einzelhaltung (Gruppenhaltung möglich)
Schutzstatus gefährdet
Winterruhe 6 bis 10 Wochen
Geschlechtsreife ab etwa 12 Monaten
Gelegegröße etwa 1 bis 3 Eier
Inkubationszeit etwa 40 bis 80 Tage

Wissenswertes zum Helmkopfgecko

Die wissenschaftliche Bezeichnung des Helmkopfgeckos lautet heute Tarentola chazaliae, nachdem die Gecko-Art inzwischen zur Gattung der Mauergeckos (Tarentola) gezählt wird. Ursprünglich war der Helmkopfgecko als Geckonia chazaliae bezeichnet worden.

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Die Bezeichnung chazaliae wiederum geht dabei auf den Entdecker Raymond de Dalmas zurück, dessen Schiff Chazalie hieß. Die deutsche Bezeichnung Helmkopfgecko oder manchmal auch Helmgecko ist durch die spezielle Kopfform der Reptilien begründet.

Artgerechte Helmkopfgecko-Haltung

Die Haltungsbedingungen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Geckos. Als verantwortungsbewusster Halter, dem seine Tiere am Herzen liegen, sollte man sich deshalb um eine möglichst artgerechte Haltung bemühen. Dazu sollte man sich am besten an der natürlichen Lebensweise der Reptilien orientieren.

Einzelhaltung

Der Helmkopfgecko gilt als relativ aggressiv, was sein Verhalten gegenüber Artgenossen, die in sein Revier eindringen, anbelangt. Der territoriale Einzelgänger ist gern für sich und damit sehr gut für eine Einzelhaltung geeignet. Besonders Anfängern im Bereich der Gecko-Haltung sei die Einzelhaltung ans Herz gelegt, weil dabei weniger beachtet werden muss.

Gruppenhaltung

Eine Gruppenhaltung ist für erfahrenere Halter grundsätzlich auch eine Möglichkeit, allerdings muss dabei auf die richtige Gruppenzusammensetzung geachtet werden. So sollten niemals mehrere Männchen in einem Terrarium zusammen gehalten werden, da es ansonsten zu heftigen Revierkämpfen kommt, die sogar tödlich enden können.

Auch eine Paarhaltung ist gerade in Anbetracht des im Vergleich zur Natur recht geringen Platzangebots in einem Terrarium problematisch. Das paarungswillige Männchen würde ein einzelnes Weibchen nämlich permanent bedrängen, was letztendlich zu einem enormen Stress-Level führt.

Als am stabilsten hat sich in der Praxis die Gruppenhaltung von einem Helmkopfgecko-Männchen mit zwei oder drei Weibchen in einem ausreichend großen Terrarium erwiesen. Diese auch als Haremshaltung bezeichnete Haltungsform kommt der Lebensweise der Tiere in der Wildnis unserer Meinung nach am nächsten.

Terrarium & Technik

Eine entscheidende Bedeutung bei der artgerechten Helmkopfgecko-Haltung kommt dem Terrarium zu, schließlich werden die Reptilien ihr ganzes Leben in diesem verbringen.

Mindestgröße

Die Mindestgröße für das Terrarium beträgt bei der Einzelhaltung 40 cm x 40 cm x 30 cm. Bei der Gruppenhaltung von drei bis vier Geckos erhöht sich das Mindestmaß auf 60 cm x 40 cm x 30 cm. Generell ist bei der Terrarien-Größe mehr natürlich immer besser.

Bodengrund

Helmkopfgeckos bewohnen in der freien Wildbahn sandige Fels- und Steinwüstengebiete in den Küstenregionen Nord-West-Afrikas. Als Bodensubstrat für das Terrarium bietet sich deshalb Terrariensand speziell für Wüstenterrarien an.

Einrichtung

Die Einrichtung des Terrariums sollte nicht nur nach optischen Gesichtspunkten gewählt werden, sondern auch funktional sein – sprich Versteckmöglichkeiten und Liegeplätze bieten. Für die Einrichtung infrage kommen Steine, Korkröhren oder Äste bzw. Wurzeln. Trockene Grasbüschel oder Sukkulenten bieten Versteckmöglichkeiten und machen auch optisch etwas her.

Beleuchtung

Da der Helmkopfgecko dämmerungs- bzw. nachtaktiv ist, ist die Beleuchtung bei ihnen von etwas geringerer Bedeutung als bei anderen Terraristik-Tieren. Wichtig ist dennoch, dass es im Terrarium einen Tag- und Nachtrhythmus gibt. Als Lichtquelle sind spezielle Tageslichtleuchtstoffröhren, die das natürliche Sonnenlicht imitieren am besten geeignet.

Temperatur

Zur Regulierung der Grundtemperatur im Terrarium sind spezielle Heizmatten am besten geeignet. Mit ihnen sollte die Bodentemperatur tagsüber auf einen Bereich von 25 bis 30 Grad Celsius gebracht werden. Nachts hilft das Absenken der Temperatur auf 18 bis 20 Grad beim Simulieren des Tag-Nacht-Rhythmus.

Ein handelsüblicher Spot-Strahler kann zur Erzeugung eines lokalen Wärmeplatzes mit 35 bis 40 Grad Celsius genutzt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Echsen im Terrarium immer eine Wahlmöglichkeit zwischen heißen und kühleren Plätzen haben müssen. Als wechselwarme Tiere regulieren Helmkopfgeckos ihre Körpertemperatur nämlich über ihre Umgebung.

Luftfeuchtigkeit

Aufgrund ihres natürlichen Lebensraums an der Küste Nord-West-Afrikas sind Helmkopfgeckos an ein heißes Klima mit einer hohen Luftfeuchtigkeit angepasst. Diese sollte im Terrarium tagsüber in einem Bereich von 40 bis 60 Prozent und nachts sogar noch darüber liegen.

Um die Luftfeuchtigkeit in den gewünschten Bereichen zu halten, hat man verschiedene Möglichkeiten. Mit Hilfe einer Sprühflasche können Halter diese Aufgabe zweimal täglich selbst erledigen. Eine Luftbefeuchter- bzw. Vernebelungsanlage übernimmt den Job auch automatisch.

Die richtige Ernährung

Die artgerechte Ernährung von Helmkopfgeckos sollte sich an ihrem Speiseplan in ihrem natürlichen Lebensraum orientieren. In der Natur sind die Reptilien sogenannte Insektivoren, also reine Insektenfresser. Entsprechend sollten Helmkopfgeckos auch in der Haustierhaltung mit verschiedenen Futterinsekten und Gliederfüßern gefüttert werden.

Um eine Mangelversorgung mit Vitaminen und Mineralien zu vermeiden, sollten die Futtertiere einmal wöchentlich mit einem Vitamin- und Mineralienpulver bestäubt werden. Ihren Flüssigkeitsbedarf decken Helmkopfgeckos in der Natur über den Tau, den sie an Pflanzen finden. Im Terrarium kann zusätzlich zum Besprühen eine Wasserschale angeboten werden.

Futterliste

  • Asseln
  • Grillen
  • Heimchen
  • Heuschrecken
  • Mehlwürmer
  • Wachsmaden
  • Zophobas

Anschaffung & Kauf

Bevor man sich für die Anschaffung eines Helmkopfgeckos entscheidet, sollte man sich unbedingt fragen, ob die Reptilien das richtige Haustier für einen sind. Die nachtaktiven Reptilien verbringen den Tag schließlich zurückgezogen und sind zudem auch keine Schmusetiere, sondern eher ein Haustier zum Beobachten.

Zusätzlich gilt es zu bedenken, dass die Helmkopfgecko-Haltung auch mit einigen Kosten verbunden ist, so dass man sich fragen sollte, ob man sich diese auch leisten kann bzw. möchte. Zu guter Letzt sollte man wissen, dass die Tiere etwa zehn Jahre alt werden und somit eine langfristige Verpflichtung darstellen.

Bezugsquellen

Ist die Entscheidung für eine Anschaffung gefallen, stellt sich als nächstes die Frage, wo man überhaupt Helmkopfgeckos kaufen kann bzw. sollte. Grundsätzlich hat man heute verschiedene Möglichkeiten, um an die Echsen zu gelangen.

Private Verkäufer und Hobbyzüchter bieten ihre Tiere häufig in Foren, Facebook-Gruppen oder auf den einschlägigen Kleinanzeigenportalen wie eBay Kleinanzeigen oder QUOKA an. Die Gefahr, an schwarze Schafe zu geraten oder kranke Tiere zu erwerben, ist dort natürlich immer gegeben, so dass man sich Verkäufer und Anzeigen genau anschauen sollte.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte lieber einen lokalen Terraristik-Laden oder professionellen Züchter aufsuchen. Natürlich gibt es auch dort schwarze Schafe, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich geringer. Außerdem kann man sich in Terraristik-Läden oder bei seriösen Züchtern eine fachkundige Beratung und einen Ansprechpartner vor Ort erhoffen (Ist nicht immer der Fall!).

Eine weitere Möglichkeit für die Anschaffung stellen auf Reptilien spezialisierte Online-Shops dar. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um lokale Terraristik-Läden, die den Schritt in das Internet gewagt haben und ihre Tiere nun deutschlandweit anbieten. Der Versand erfolgt dabei in speziellen Transportboxen und durch spezialisierte Versandunternehmen. Eine persönliche Abholung ist in der Regel auch möglich.

Haltungskosten

Häufige Fragen

Einige Fragen werden zum Helmkopfgecko und seine Haltung immer wieder gestellt. Im folgenden Abschnitt haben wir einige dieser häufigen Fragen gesammelt und beantwortet.

Wie alt wird ein Helmkopfgecko?

Der Helmkopfgecko kann als Haustier bei guten Haltungsbedingungen etwa zehn Jahre alt werden. In der Natur erreichen die Echsen jedoch eher selten ein so hohes Alter, weil sie meist vorher Opfer von Krankheiten, Nahrungsknappheit oder Fressfeinden werden.

Wie groß wird ein Helmkopfgecko?

Helmkopfgeckos erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von bis zu sieben Zentimetern. Der Schwanz dieser Gecko-Art wird etwa vier Zentimeter lang, wodurch sich ein Gesamtmaß von maximal zehn bis elf Zentimetern ergibt.

Kann man Helmkopfgeckos einzeln halten?

Da Helmkopfgeckos in freier Wildbahn territoriale Einzelgänger sind, die ihr Revier gegen eindringende Artgenossen verteidigen, ist eine Einzelhaltung problemlos möglich und für Anfänger sogar die empfohlene Haltungsform.

Ist ein Helmkopfgecko tagaktiv oder nachtaktiv?

Helmkopfgeckos sind nacht- und dämmerungsaktive Tiere, die besonders die klammen Morgenstunden bis zum Sonnenaufgang lieben. Den Tag verbringen die Reptilien lieber zurückgezogen in einem Versteck.

Halten Helmkopfgeckos Winterruhe?

Ja, der Helmkopfgecko hält auch in der Natur in Verbreitungsgebieten mit entsprechend kühlen Wintern eine Winterruhe. Etwa von Ende Dezember bis Anfang Februar fahren die Reptilien ihr Aktivitätsniveau herunter, um die kalte Jahreszeit besser überstehen zu können.