Laos-Gecko (Gelbrückengecko) – Steckbrief und alles Wichtige zur Haltung & Pflege von Gekko petricolus

Der Laos-Gecko, der auch als Gelbrückengecko bekannt ist, zählt zu den Gecko-Arten, die auch als Haustiere gehalten werden. In diesem Artikel möchten wir den Laos-Gecko, der die wissenschaftliche Bezeichnung Gekko petricolus trägt, genauer vorstellen und Tipps für eine möglichst artgerechte Haltung geben.

Steckbrief: Laos-Gecko (Gelbrückengecko)

Steckbrief – Laos-Gecko (Gelbrückengecko)
Wissenschaftliche Bezeichnung Gekko petricolus
Englische Bezeichnungen Sandstone gecko, Thai Gecko
Klasse Reptilien (Reptilia)
Ordnung Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie Eigentliche Geckos (Gekkonidae)
Gattung Gekko
Verbreitungsgebiet Thailand, Kambodscha, Laos
Lebensraum feucht-warme, felsige Waldgebiete
Lebenserwartung bis 10 Jahre
Größe bis etwa 25 Zentimeter
Gewicht bis etwa 90 Gramm
Ernährung Insekten
Fressfeinde
  • Schlangen
  • Greifvögel
  • Raubtiere
Aktivität nacht- und dämmerungsaktiv
Haltung Einzelhaltung (Gruppenhaltung möglich)
Schutzstatus derzeit nicht gefährdet
Geschlechtsreife ab etwa 12 Monaten
Gelegegröße 2 Eier
Inkubationszeit etwa 60 bis 90 Tage

Artgerechte Haltung: Laos-Gecko bzw. Gelbrückengecko

Wie bei allen Haustieren, bestimmen die Haltungsbedingungen erheblich über die Gesundheit und das Wohlbefinden der Reptilien. Es sollte deshalb das Erstreben eines jeden Gecko-Halters sein, dass die Haltung möglichst artgerecht erfolgt.

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Artgerechte Haltung bedeutet, dass das Leben der Haustiere in Gefangenschaft dem Leben in der Natur bestmöglich ähneln sollte. Ein wichtiger Punkt dabei ist die richtige Haltungsform. Grundsätzlich infrage kommen Einzelhaltung, Paarhaltung und Gruppenhaltung.

Einzelhaltung

Die Einzelhaltung ist die unkomplizierteste Haltungsform, da man dabei die möglichen Folgen des Zusammenlebens mehrerer Tiere nicht beachten muss. Da Laos-Geckos in der Natur als Einzelgänger leben, ist die Einzelhaltung der Echsen als Haustiere problemlos möglich und gerade für Terraristik-Anfänger der richtige Einstieg.

Gruppenhaltung

Eine Alternative zur Einzelhaltung stellt dir Gruppenhaltung dar. Diese wird im Allgemeinen als noch etwas natürlicher angesehen, denn schließlich treffen Laos-Geckos in freier Wildbahn zumindest zur Paarung regelmäßig auch auf Artgenossen. Obwohl die Reptilien keine Gruppentiere sind, findet das Leben somit nicht komplett in Isolation statt, wie es bei der Einzelhaltung der Fall ist.

Bei der Gruppenhaltung gibt es jedoch deutlich mehr, das beachtet werden muss. Vor allem die richtige Zusammensetzung ist hier von entscheidender Bedeutung, da diese über das Zusammenleben im Terrarium bestimmt. Im Gegensatz zum natürlichen Habitat, wo sich die Echsen aus dem Weg gehen können, ist dies im heimischen Terrarium kaum möglich.

Das ist auch der Grund, warum von einer Gruppenhaltung mehrerer Männchen oder aber auch der Paarhaltung abzuraten ist. Auch bei den Laos-Geckos sind bei Gruppen mit mehr als einem Männchen Revierkämpfe garantiert – und diese sind mitunter sehr heftig und können für unterlegene Tiere im Extremfall sogar tödlich enden.

Als beste Gruppenkonstellation hat sich die sogenannte Haremshaltung erwiesen. Bei dieser wird ein Männchen mit zwei oder drei Weibchen zusammen gehalten. Bei dieser Konstellation gibt es keine heftigen Revierkämpfe und der Stress, den das paarungswillige Männchen verursacht, ist für die einzelnen Weibchen deutlich geringer.

Terrarium und Technik

Ebenfalls enorm wichtig, wenn es um das Thema artgerechte Haltung geht, ist das Terrarium der Tiere. Als Haustiere müssen die Laos-Geckos immerhin ihr ganzes Leben im Terrarium verbringen und es liegt dadurch in der Hand des Halters, ob das Ganze einem Gefängnisaufenthalt gleicht oder nicht.

Die richtige Terrarien-Größe

Der bedeutsamste Punkt in Sachen artgerechtes Terrarium für Laos-Geckos ist zunächst einmal dessen Größe. Diese sollte natürlich ausreichend bemessen sein, damit die Reptilien sich auch ausreichend bewegen können und nicht nur einfach dahinvegetieren.

Die Mindestgröße des Terrariums orientiert sich deshalb an der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) der Echsen. Als Faustformel hat sich 5 * KRL x 4 * KRL x 3 * KRL (Länge x Tiefe x Höhe) etabliert. In Zentimetern bedeutet das, dass das Terrarium für einen Gelbrückengecko bzw. Laos-Gecko in Einzelhaltung mindestens 60 cm x 50 cm x 40 cm (Länge x Tiefe x Höhe) groß sein sollte.

Bei der Gruppenhaltung steigt der Platzbedarf mit zunehmender Anzahl der Tiere ebenfalls mit an. Hier rechnet man je weiteren Gecko etwa 15 Prozent der Grundfläche hinzu. Für eine Gruppenhaltung von drei Gelbrückengeckos sollte das Terrarium folglich mindestens 80 cm x 60 cm x 40 cm (Länge x Tiefe x Höhe) groß sein. Generell gilt, dass mehr Platz natürlich immer besser ist.

Die passende Einrichtung

Die Einrichtung im Terrarium sollte sich am Lebensraum der Reptilien orientieren. Im Gegensatz zu anderen Gecko-Arten sind Gelbrückengeckos bzw. Laos-Geckos begeisterte Kletterer. Dies sollte auch bei der Terrarien-Einrichtung berücksichtigt werden.

Durch eine strukturierte Rückwand sowie Wurzeln, Äste und Steine können Klettermöglichkeiten geschaffen werden. Wichtig sind zudem auch Versteckmöglichkeiten. Hier bietet sich eine nicht allzu dichte Bepflanzung an. Als Bodengrund eignet sich herkömmlicher Terrarien-Sand, der mit Steinen und Laub vermischt werden kann.

Das geeignete Klima

Im heimischen Terrarium ist es besonders wichtig, klimatische Bedingungen zu schaffen, wie sie im natürlichen Lebensraum vorherrschen. Schließlich sind die Echsen an diese bestens angepasst. Das Klima im Verbreitungsgebiet ist überwiegend feucht-warm und ohne strenge Winter.

Temperaturen

Tagsüber sollte die Temperatur im Terrarium deshalb etwa 27 bis 30 Grad Celsius betragen. In der Nacht sollte die Temperatur auf bis zu 20 Grad Celsius abgesenkt werden, um den Wechsel von Tag und Nacht zu simulieren.

Luftfeuchtigkeit

Im natürlichen Verbreitungsgebiet, den Wäldern von Laos, Kambodscha oder Thailand sind die klimatischen Bedingungen nicht nur warm, sondern auch überwiegend feucht. Die Luftfeuchtigkeit im heimischen Terrarium sollte deshalb in einem Bereich von 60 bis 70 Prozent liegen.

Das Überwachen per Hygrometer und Besprühen mit einer Sprühflasche je nach Bedarf ist die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Terrariums im gewünschten Bereich zu halten.

Die richtige Beleuchtung

Da Laos-Gelbrückengeckos vorwiegend nacht- bzw. dämmerungsaktive Tiere sind, sind ihre Ansprüche an die Beleuchtung im Terrarium deutlich geringer als bei anderen Gecko-Arten. Dennoch benötigen auch diese Geckos zur Bildung von Vitamin D3 ein gewisses Maß an UV-Licht.

Der natürliche Tag- und Nachtrhythmus kann im Terrarium mit einer handelsüblichen Leuchtstoffröhre (T5 oder T8) realisiert werden. Zur angesprochenen UV-Licht-Versorgung eignet sich zum Erzeugen eines Sonnen- und Wärmeplatzes ein Spot-Strahler mit einem Leuchtmittel für Terrarien, das das natürliche Tageslicht nachbildet.

Ernährung und Futter

Die Ernährung hat einen sehr großen Einfluss auf die Gesundheit und die Lebenserwartung von Geckos. Bei der artgerechten Haltung sollte das Thema Ernährung also definitiv nicht zu kurz kommen. Der Speiseplan der Reptilien sollte sich auch im Rahmen der Haustierhaltung bestmöglich an der Lebensweise im natürlichen Habitat orientieren.

Ernährung im natürlichen Habitat

Gekko petricolus, wie der lateinische Name vom Laos-Gelbrückengecko lautet, ernährt sich in der Natur insektivor, das heißt er frisst in seinem Lebensraum vorkommende Insekten. Zu seiner bevorzugten Beute zählen Käfer, Heuschrecken und Grillen aber auch Maden und Larven.

Futterliste

  • Grillen
  • Heimchen
  • Heuschrecken
  • Mehlwürmer
  • Wachsmaden
  • Zophobas

Anschaffung und Kauf

Bevor es an die Anschaffung eines Laos-Geckos geht, sollte man sich als verantwortungsbewusste Person die Frage stellen, ob die Gecko-Haltung überhaupt das richtige Hobby für einen ist und ob ein Laos-Gecko als Haustier auch wirklich zu einem passt. Von unüberlegten Impulskäufen sei hingegen ausdrücklich abgeraten.

Fragen vor dem Kauf

Ob ein Laos-Gecko das richtige Haustier für einen ist, kann man sich anhand der folgenden Fragen selbst beantworten.

  • Bin ich bereit, mich 10 Jahre und länger um den Gecko zu kümmern?
  • Habe ich im Falle von Krankheit oder während des Urlaubs jemanden, der sich ersatzweise um das Tier kümmern kann?
  • Bin ich mir im Klaren darüber, dass Laos-Geckos keine Schmusetiere wie Hund oder Katze sind?
  • Kann ich akzeptieren, dass Laos-Geckos nacht- und dämmerungsaktiv sind und sich tagsüber lieber zurückziehen?
  • Bin ich bereit dazu, dem Gecko regelmäßig Futter-Insekten zu füttern und diese in der Wohnung aufzubewahren?
  • Habe ich genug Fachwissen über die artgerechte Haltung und Pflege der Echsen?
  • Bin ich mir im Klaren darüber, dass Laos-Geckos spezielle Terrarien-Technik benötigen, deren Betrieb dauerhaft Geld kostet?

Kosten

Die Haltungskosten von Laos-Geckos sind relativ schwer pauschal zu beziffern, da sie von einer Vielzahl von Faktoren abhängen. Der folgende Abschnitt kann also nur als grobe Orientierung dienen. Grundsätzlich setzen sich die Gesamtkosten für die Gecko-Haltung aus den Anschaffungskosten und den regelmäßig anfallenden Haltungskosten zusammen.

Anschaffungskosten

Zu den Anschaffungskosten zählen zum einen die Kosten für den Gecko an sich (etwa 30 bis 150 Euro, je nach Bezugsquelle). Zum anderen muss die zur Haltung notwendige Grundausstattung – allen voran das Terrarium samt Technik – angeschafft werden.

Gerade bei Terrarium und Technik sind preislich gesehen nach oben hin praktisch keine Grenzen gesetzt, so dass die Kosten hier weit auseinander gehen können. Grob kann man allerdings sagen, dass mindestens 200 bis 300 Euro anfallen werden.

Haltungskosten

Zu den regelmäßigen Haltungskosten zählen die Futterkosten (etwa 5 bis 10 Euro pro Monat), Stromkosten (etwa 10 bis 20 Euro pro Monat), die Kosten für den Austausch von Terrarien-Technik und -Einrichtung (etwa 10 bis 20 Euro pro Monat). Nicht vergessen werden sollten auch unregelmäßige Haltungskosten z.B. für den Tierarzt.

Bezugsquellen

Nun wo geklärt ist, was vor der Anschaffung alles beachtet werden sollte und was die Haltung eines Gelbrückengeckos ungefähr kostet, bleibt noch die Frage der Bezugsquelle. Wo kann bzw. sollte man Laos-Geckos überhaupt kaufen?

Diese Frage ist bei Laos-Geckos relativ einfach zu beantworten. Da die Echsen in freier Wildbahn offiziell nicht mehr zum Export gefangen werden, ist man im deutschsprachigen Raum auf Nachzuchten angewiesen. Spezialisierte Züchter und Reptilien-Läden sind die besten Bezugsquellen. Allgemein sind die Tiere jedoch seltener und schwerer zu beziehen als andere Arten.

Häufige Fragen

Einige Fragen werden zum Laos-Gecko bzw. Gelbrückengecko und seine Haltung immer wieder gestellt. Im folgenden Abschnitt haben wir einige dieser häufigen Fragen gesammelt und beantwortet.

Wie alt wird ein Laos-Gecko?

Der Gelbrückengecko kann als Haustier bei guten Haltungsbedingungen etwa zehn Jahre alt werden. In der Natur erreichen die Echsen jedoch eher selten ein so hohes Alter, weil sie meist vorher Opfer von Krankheiten, Nahrungsknappheit oder Fressfeinden werden.

Wie groß wird ein Laos-Gecko?

Gelbrückengeckos erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von bis zu 12 Zentimetern. Der Schwanz dieser Gecko-Art ist etwas länger und wird bis zu 13 Zentimeter lang, wodurch sich ein Gesamtmaß von maximal 25 Zentimetern ergibt.

Kann man Laos-Geckos einzeln halten?

Eine Einzelhaltung von Gelbrückengeckos ist problemlos möglich und für Anfänger sogar die empfohlene Haltungsform. Eine Gruppenhaltung von einem Männchen mit mehreren Weibchen ist ebenfalls möglich.

Ist ein Gelbrückengecko tagaktiv oder nachtaktiv?

Gelbrückengeckos sind nacht- und dämmerungsaktive Tiere. Den Tag verbringen die Laos-Geckos lieber zurückgezogen in einem Versteck.

Halten Laos-Geckos Winterruhe?

Nein, Gelbrückengeckos stammen aus dem süd-ost-asiatischen Raum und Leben in Gebieten, wo das Klima das ganze Jahr über feucht-warm ist.